Diese Informationsseite soll Sie bei der Urlaubsplanung unterstützen, um
Ihnen den Urlaubsgenuss bei Auftreten von unerwünschten Ereignissen
medizinischer Natur nicht gänzlich zu
verderben, insbesondere aber um Krankheiten rechtzeitig vorzubeugen.
Lebensmittelhygienisch als verdächtig einzustufen sind
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Leitungswasser |
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Alternative: industriell aufbereitetes, in Originalflaschen geliefertes
Trinkwasser, sowie alle Softdrinks mit unversehrtem Verschluss (Achten Sie
darauf, dass die Flaschen vor Ihnen geöffnet werden). |
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Eiswürfel und Eiscreme |
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Kaltschalengerichte (Mayonnaise, Pasteten) |
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Salate bzw. rohe Gemüseprodukte |
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ungeschälte Früchte |
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rohe Fisch- oder Fleischzubereitungen
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Folgende Maßnahmen verringern die Wahrscheinlichkeit eines Insektenstiches- oder
Bisses:
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Tragen langärmeliger Blusen oder Shirts sowie langer Hosen (Dämmerung)
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Mückenabwehrende Lotionen |
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Aufenthalt in vollklimatisierten Räumen |
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Moskitonetze beim Campieren
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Sexuell übertragbare Krankheiten
(wie AIDS, Tripper, Syphilis, Hepatitis usw.)
Die Verhütung derartiger Infektionen obliegt einzig und allein dem
Verantwortungsbewusstsein des Reisenden. Einen relativ sicheren Schutz bietet die Verwendung von qualitativ
hochwertigen Kondomen, mit denen man sich bereits in Österreich ausrüsten sollte.
Falls Sie an eine Vorverlegung oder an ein Hinausschieben der Menstruation
denken, lesen Sie bitte unsere Information "Wie
verschiebt man den Monatszyklus?".
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Patientinnen, die unter einer Dauermedikation (z.B. infolge
Asthma, Zuckerkrankheit, Herzerkrankungen/erhöhtem
Blutdruck, nach Transplantationen,...) stehen oder häufig unter
bestimmten gesundheitlichen Problemen (z.B. Allergien, Sodbrennen,
Lippenherpes, Verstopfung,...), sollten für einen ausreichenden Vorrat der für sie relevanten Medikamente vor Reiseantritt
sorgen.
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Sinnvoll ist es auch, einen kurzen Arztbrief in zumindest deutscher und englischer Sprache
mitzuführen, in welchem die Diagnose und Ihre regelmäßig einzunehmenden
Medikamente beschrieben sind. Des weiteren sollten die mitgenommenen Medikamente auf Hand- und Fluggepäck
verteilt werden, damit bei Verlust eines Gepäckstücks trotzdem eine weitere
Versorgung mit dem eventuell lebensnotwendigen Arzneimittel möglich ist.
Bei Grenzübertritten werden Sie möglicherweise bei der Mitnahme bestimmter
Medikamente, z.B. Morphin-haltiger Schmerzmittel aufgefordert, eine ärztliche
Verschreibung vorzuweisen. Lassen Sie sich daher vor Reiseantritt ein
entsprechendes Attest von Ihrem Arzt ausstellen.
Falls Sie im Ausland ein in Österreich nicht zugelassenes Medikament kaufen,
kann dieses bei der Wiedereinreise nach Österreich vom Zoll beschlagnahmt
werden.
Bei Verwendung der Pille zur Schwangerschaftsverhütung nehmen Sie
vorsichtshalber zwei Packungen mit auf die Reise.
Denken Sie auch daran, dass die Pille wie viele andere Medikamente nicht über
25° gelagert werden darf, um nicht die Wirkung zu verlieren. Es ist daher
ratsam, die Medikamente nicht ständig in der Handtasche oder im Auto mit sich zu führen,
sondern an einem kühlen Ort, beispielsweise in einem klimatisierten
Hotelzimmer, aufzubewahren.
Falls Sie regelmäßig Medikamente zu bestimmten Zeiten einnehmen (z.B.
bestimmte Pillenpräparate) oder spritzen (z.B. Insulin), beachten Sie, dass
aufgrund von Zeitverschiebungen die Einnahme bzw. Injektion eventuell zeitlich
angepasst werden muss.
Für Brillenträgerinnen empfiehlt es sich, immer eine Ersatzbrille oder ein
zusätzliches Paar Kontaktlinsen (mit den entsprechenden Reinigungs- und
Aufbewahrungsflüssigkeiten) mit sich zu führen.
Um Probleme bei den Sicherheitskontrollen der Flughäfen zu vermeiden,
sollten Patientinnen, die metallische Ersatzteile (Schrittmacher,
Hüftprothese etc.) tragen, eine englischsprachige Bestätigung dafür mit sich
führen.
Reisen per Flugzeug,
Bahn, Bus oder Auto, die länger als vier Stunden andauern und unbeweglich
verbracht werden, verdoppeln das Thromboserisiko.
Darauf wies die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Ende Juni 2007 hin. Denken Sie
daher daran, dass Sie, auch wenn nach Angaben der WHO nur eine(r) von 6000
Gefährdeten eine tiefe Beinvenenthrombose/Lungenembolie entwickelt, während
der Reise auf enge Kleidung zu verzichten und mit den Beinen zu wippen, um die
Blutzirkulation anzuregen.
GESUNDHEITSSTÖRUNGEN
Die wichtigsten Gesundheitsstörungen im Auslandsurlaub sind
akute Durchfallserkrankungen.
Diese sind zumeist selbstheilend. Trotzdem ist es natürlich möglich die Beschwerden zu
lindern und die Krankheitsdauer zu verkürzen.
Befolgen Sie daher bitte folgende Ratschläge:
Durchfälle ohne Fieber und ohne Stuhlblutbeimengungen
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Flüssigkeits- und Blutsalzzufuhr (siehe
Rezept) |
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Bei starker Übelkeit
Paspertin-Tropfen® oder Vertirosan B6-Zäpfchen® (verschreibungspflichtig) |
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Im Notfall, besonders bei Autobusfahrten
z.B.Imodium® (senkt die
Darmmotorik); |
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Anwendungsdauer: nicht mehr als 48 Stunden und nicht bei Kindern
unter zwei Jahren (verschreibungspflichtig). |
Durchfälle
bei fieberhaften Erkrankungen
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Flüssigkeits- und Blutsalzzufuhr (siehe
Rezept) |
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Wenn möglich Arzt aufsuchen |
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Im Notfall antibiotische
Selbstbehandlung mit CIPROXIN®
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(bei Patienten unter 18 Jahren in Österreich nicht zugelassen - Arzt anrufen)
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Körpergewicht |
Dosierung
(Tabletten á 250 mg) |
Unter 10 kg |
½ Tablette |
10 - 25 kg |
1
Tablette |
26
- 50 kg |
1 ½
Tabletten |
über 50 kg und
Erwachsene |
2 x 1
Tabletten |
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Bei Fortbestehen der Beschwerden
nach der Rückkehr unbedingt ärztliche Abklärung. |
"Rezept" für Flüssigkeitsersatz
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Ein Liter Orangensaft (frisch gepresst oder als Sirup mit Mineralwasser
verdünnt) plus ein gestrichener |
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Kaffeelöffel Kochsalz plus ein Esslöffel Zucker.
Gut umrühren und vor dem Trinken eine Stunde stehen lassen. |
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Trinken Sie mindestens zwei Liter pro Tag. |
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Für Kinder Normolyt® - lösliches Pulver (rezeptfrei);
Anwendung laut Gebrauchsinformation.
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Oder auf 1L abgekochtes oder natürliches Mineralwasser |
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1,75g |
Kochsalz |
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2,95g |
Natrium-Citrat |
1,50g |
Kaliumchlorid |
20,00g |
Glucose (Traubenzucker) |
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Normohydral erfüllt den selben Zweck. |
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Trinkmenge:
40 ml/kg Körpergewicht in 24 Stunden (z.B. für eine 70 kg schwere
Person = knapp weniger als 3 Liter) |
Dieses Mittel hemmt die Darmmotilität und wirkt so dem Durchfall entgegen.
Imodium sollte nur bei Reiseaktivitäten genommen werden, die mit Durchfall fast nicht
durchzustehen sind (längere Bus- oder Flugreisen) und
niemals länger als 2 Tage lang!!! Die Höchstdosierung ist 3 Kapseln pro 24 Stunden.
Pille und Durchfall/Erbrechen
Beachten Sie in jedem Fall, dass bei Durchfall und Erbrechen innerhalb von ungefähr 3 Stunden nach der Pilleneinnahme der sichere
Empfängnisschutz unter Umständen nicht mehr gegeben ist, weil die erforderliche
Wirkstoffmenge des Pillenpräparates nicht ins Blut aufgenommen werden konnte.
Verwenden Sie daher unbedingt zusätzliche Verhütungsmethoden bzw. verhalten
Sie sich, wie in unserer Information "Pille vergessen,
was nun?" beschrieben (eine vergessene Pille stellt eine vergleichbare Ausgangssituation dar wie eine aufgrund von Durchfall oder Erbrechen nicht ins
Blut aufgenommene Pille).
Medikamentenkoffer für Ihre Reise
Generell sollten Sie Medikamente einpacken, die Sie in der Vergangenheit gut
vertragen haben.
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Grippaler Infekt: Aspirin®
oder Aspro® oder Sigmalin
B6®, Parkemed®, Mexalen® |
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Fieberthermometer |
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Schmerzen aller Art: Medikamente wie bei grippalem Infekt |
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Durchfall: Kohletabletten |
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Schlafstörungen:
Psychopax-Tropfen® oder Mogadon®
(verschreibungspflichtig) |
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Kreislaufprobleme: (z.B. Höhenkrankheit):
Effortil-Tropfen®,
reichlich Flüssigkeit |
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Insektenstiche, Sonnenbrand, juckende Hautausschläge:
Fenistil Gel®
oder Dragees |
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Augenbindehautentzündung:
Siccaprotect®, Protagent®, Ciloxan® Tr.
(antibiotisch) |
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Insektenabwehrende
Mittel - sog. Repellentien: No-bite®,
Jaico®, Autan-Präparate® |
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bei Insektenstichen z.B. Fenistil® Gel |
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Reisekrankheit:
Travel
Gum®, Vertirosan B6®, Travellin® |
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Sonnenbrandvorbeugung:
Creme mit hohem Sonnenschutzfaktor
(je nach Hauttyp und Intensität) |
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Kleines Verbandspäckchen für leichte Verletzungen: |
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Sterile Tupfer, Einweg-Handschuhe, Verbandmaterial, Wundpflaster (auch
wasserfeste), Schere,
Pinzette, Desinfektion
(Betaisodona Lsg.), antibiotische Salben (Baneocin®),
bei Sonnenbrand Euceta® Cr., bei Verbrennungen (Varihesive®
Verband), juckende
Hautausschläge und schwerer Sonnenbrand (Advantan®
Fettsalbe, Versus Cr.,
Nerisona Cr.) |
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Die angeführten Präparate stellen eine übersichtsmäßige Empfehlung
dar und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Entsprechende Antisera sind meist nur in den Länder vorrätig, in denen die entsprechenden
giftigen Tiere leben. Außerdem muss eine ständige Kühlung der Antisera gewährleistet
werden.
Sofortmaßnahmen:
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keine Manipulation an der Biss-/Stichstelle |
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kunstgerechtes Abbinden und Ruhigstellen der betroffenen Gliedmaßen
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Entfernung von Schmuck (Ringe, Armreifen) |
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Schmerzbekämpfung |
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Ruhigstellung und Beruhigung des Bissopfers |
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Abtransport in das nächstgelegene medizinische
Zentrum |
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Kein Aussaugen der Bisswunde und kein Einschneiden der
Wunde! |
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Eine Serumgabe sollte nur durch einen Arzt erfolgen. |
Obwohl ich zweifelsohne nicht die Rolle eines Versicherungsvertreters spielen möchte, ist
besonders bei Fernreisen der Abschluss einer Rückholversicherung sehr
empfehlenswert, da derartige Repatriierungen bei Nicht-Versicherten Kosten bis zu mehreren
zehntausend Euro verursachen können (erkundigen Sie sich aber vor Abschluss
einer
Versicherung, ob Sie nicht schon über eine eventuell vorhandene Kreditkarte versichert
sind).
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