Blasse, schnell wachsende Kinder sind in der Schule häufig
unkonzentriert. Frauen im Alter zwischen 15 und 50 klagen sehr häufig über
Nervosität, Reizbarkeit, Wetterfühligkeit, über trockene Haut, brüchige Haare und
Fingernägel. Viele ältere Menschen sind antriebslos, depressiv und finden
sich mit ihrer Vergesslichkeit als natürliches Zeichen des Älterwerdens ab.
Blut ist ein ganz besonderer Saft
Mit jedem Atemzug saugen wir lebensnotwendigen Sauerstoff in unseren
Körper. Damit jede unserer 60 Billionen Körperzellen, auch im abgelegendsten
Winkel, mit Sauerstoff versorgt wird, benötigen wir genügend Eisen im Blut.
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5 Millionen eisenhaltige rote Blutkörperchen versorgen jede unserer Körperzellen mit
Sauerstoff. Das Maß unserer Eisen-Versorgung ist auch das Maß der Sauerstoff-Versorgung
und Entschlackung unserer Zellen. |
Blasse und spröde
Haut, Längsrillen in den Fingernägeln, Nervosität,
schwache Abwehrlage, Migräne (besonders während der Menstruation), Wetterfühligkeit
und Kribbeln in Händen und Füßen sind die ersten Anzeichen eines Eisenmangels
bei Frauen.
Ist Ihr Kind in der Schule müde, nervös und
unkonzentriert, so sollten Sie auch an die Eisenversorgung Ihres Sprösslings denken.
Wachstumsschübe, ungesunde Essgewohnheiten aber auch regelmäßige Sportaktivitäten
bedingen einen erhöhten Eisenbedarf.
Antriebslosigkeit, Depressionen, Schlaflosigkeit und
Vergesslichkeit sind keineswegs zwingende Symptome des Älterwerdens. Gerade ältere Menschen
leiden sehr häufig an Eisenmangel, nicht weil ihr Eisenbedarf erhöht wäre, sondern weil
im Alter die Funktionen der Verdauungsdrüsen nachlässt und durch den Mangel an Magensäure das Eisen sehr schlecht im Körper aufgenommen
wird.
Der lebenswichtige Mineralstoff Eisen zeigt, wie unterschiedlich - je nach Alter und Geschlecht - sich die Folgen eines Eisenmangels auswirken können.
Eisen und Haarausfall
In einer großangelegten
epidemiologischen Studie "SU.VI.MAX" des Institut Scientifique et
Technique de la Nutrition et de l´Alimentation, die im Oktober 1994 gestartet
wurde und in einem Zeitraum von 8 Jahren insgesamt 13.000 Personen quer durch
Frankreich einschloss, wurden die Auswirkungen von Vitaminen und Mineralien auf
den Gesundheitszustand untersucht. In einer Sub-Gruppe von 5867 Frauen vor und nach
der Menopause konnte deutlich ein Zusammenhang zwischen niedrigen Eisenreserven,
d.h. einem Plasma Ferritin Spiegel von < 15 µg/l, und Haarverlust
nachgewiesen werden. Generell spricht man bei Ferritinwerten unter 15 µg/l von
Eisenmangel, bei Werten zwischen 15 und 40 µg/l von einem Eisendefizit.
Laut britischen Wissenschaftlern der Universität Portsmouth sollte bei
der Bekämpfung von Haarausfall ein Wert von 70 µ g/l angestrebt werden.
Eisenbedarf
(Quelle: DACH - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000)
Für Männer wird eine tägliche Eisenzufuhr von 10 mg
empfohlen. Frauen bis zur
Menopause sollten
aufgrund der menstruationsbedingten
Eisenverluste 15 mg täglich zu sich nehmen.
In der Schwangerschaft erhöht sich der tägliche Bedarf auf 30 mg und in der Stillperiode auf 20 mg.
Viele unserer modernen Nahrungsmittel sind nur mehr
wertlose Sattmacher. Durch einseitige Bodenbewirtschaftung, Kunstdüngung und durch
"Raffinieren" des Getreidekorns fehlen unseren Grundnahrungsmitteln die
lebenswichtigen Salze, die unser Körper tagtäglich braucht.
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Eine kleine Portion Gemüse hier, ein paar Blätter Salat da sollten
uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass raffinierte Mehlprodukte, Torten, Kuchen und
Limonaden zu unserer Hauptnahrungsquelle geworden sind. |
Das Märchen vom eisenreichen Spinat
gehört zu den großen Irrtümern der Ernährungswissenschaft. In einem alten
medizinischen Lehrbuch wurde nämlich das Komma beim Eisengehalt falsch platziert,
sodass dem Spinat eine 10fach höhere Eisenmenge zugeschrieben wurde.
Spinat ist also nicht nur relativ arm an Eisen, durch den hohen Oxalatgehalt des Spinats
wird das Eisen von unserem Körper auch sehr schlecht verwertet. Auch die Heilpflanze
Eisenkraut
ist als Eisenquelle ungeeignet. Sie enthält nämlich kein Eisen. Der Name rührt
vielmehr daher, dass Eisenkraut Eisen grün färbt.
Die wichtigste Eisenquelle ist Fleisch, je dunkler, desto eisenhaltiger. Tierische Innereien (Leber, Niere) zählen zu den
absolut eisenreichsten Nahrungsmitteln. Pflanzliche Eisenquellen sind vor allem
Weizenkleie, Hirse, Hafer, Roggen, Kürbiskerne und Leinsamen.
Tierisches Eisen kann von unserem Organismus 3x besser verwertet
werden als pflanzliches. Durch Kombination mit Vitamin C kann die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Quellen jedoch erhöht
werden.
Vitamin C oder Fruchtsäuren verbessern die Eisenaufnahmen in unseren Körper enorm.
Wer seinen Eisenmangel - nach Rücksprache mit einem Arzt - gezielt
durch eisenreiche Lebensmittel oder durch Eisenpräparate ausgleichen will, sollte
daher zugleich
immer saures Obst (Äpfel, Grapefruit), Joghurt, Buttermilch
oder Vitamin C - reiche Früchte zu sich nehmen. Erdbeeren
sind nicht nur reich an Eisen und Folsäure, sondern enthalten mehr Vitamin C
als z.B. Orangen.
Nahrungsmittel
| Vitamin C Gehalt in 100 g
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Schwarze Johannisbeere |
200 mg |
Roter Paprika |
140 mg |
Brokkoli |
90 mg |
Kiwi |
90 mg |
Orange |
70 mg |
Grüner Paprika |
70 mg |
Karfiol |
40 mg |
Spinat |
30 mg |
Tomaten |
25 mg |
Noch wichtiger als Vitamin C ist der Kupferbestand in unserem
Körper. So schreibt zum Beispiel der Breitenfurter Arzt und Ernährungsexperte Dr. W.
Gruber: "Bei Eisenmangel ist es wichtig, nicht nur das transportunterstützende
Vitamin C, sondern auch gleichzeitig Kupfer einzunehmen."
Zu den Lebensmitteln, die Kupfer in größeren Mengen enthalten, zählen
Schokolade, Innereien und Nüsse (besonders Hasel- und Paranüsse).
Ohne Kupfer ist Eisen nutzlos!
MERKE:
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Jugendliche im Wachstum, Blutspender, Frauen im gebärfähigen
Alter, Schwangere und Stillende, |
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Ausdauersportler und Schwerarbeiter
haben einen erhöhten Eisenbedarf! |
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Das
Ferritin spiegelt die Eisenspeicher des
Körpers wider. |
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Ein
niedriger Wert ist daher ein wichtiges Frühzeichen eines
bestehenden Eisenmangels.
Zu beachten ist allerdings, dass Ferritin auch im Rahmen von
Entzündungen, Infektionen und auch bei starker körperlicher
Belastung erhöht sein kann. |
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Generell gilt: |
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Der Ausgleich eines möglichen Eisendefizites sollte nur nach vorheriger
Kontrolle des Blutbildes,
des Serumeisens und des Ferritinspiegels erfolgen - der Laborbefund
klärt sehr rasch, ob die
bestehenden Symptome Ausdruck eines Eisenmangels sein können!
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