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AUTOFAHREN |
Die Sorge vor Fehlverhalten im Verkehr und Angst vor einem erhöhten Unfallrisiko
veranlasst viele vom Autofahren abzuraten. Es gibt allerdings gegen das Autofahren wenig
Gründe. Angurten sollten Sie sich unbedingt. Besonders wichtig ist, dass der Beckengurt
über dem Schambein (unter dem Bauch) und der Brustgurt schräg neben dem Bauch über die
Brust zu liegen kommt; der Sitz nicht zu schräg gestellt wird, um ein Hindurchrutschen zu
vermeiden.
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BADEN - SCHWIMMEN |
Da beim normalen Baden und Schwimmen kein Wasser in die Scheide gelangt, wird das
Infektionsrisiko sicher überschätzt. Schwimmen ist ein praktisch gewichtsloser Sport
und ist der Schwangerschaftssport schlechthin. Fangen Sie langsam und ruhig an. Schwimmen Sie die ersten drei mal
5-10 Minuten lang. Danach steigern sie ganz langsam auf 20 Minuten mit
normalem Tempo, zwei bis drei mal in der Woche. Die Wassertemperatur sollte bei 20 bis
25° liegen. Abzuraten ist von sehr kalten Gewässern und sehr heißen Bädern (schaden dem Kind).
Meiden
Sie unbedingt Whirlpools. In diesen Pools wimmelt es von Bakterien und Pilzen.
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EISLAUFEN |
Die zunehmende körperliche Schwerfälligkeit und Balanceschwierigkeiten werden der
Eleganz dieser Sportart Abbruch tun, nicht nur deshalb, sondern wegen der Sturzgefahr
vermeiden Sie bitte diese Sportart.
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FLIEGEN, FITNESSGYMNASTIK, AEROBIC; TANZEN |
Die körperliche Fitness kann durch Training in
der Schwangerschaft erhalten oder gesteigert werden. Generell kann gesagt werden,
dass Sie, wenn Sie regelmäßig Sport treiben, den Belastungen der Geburt besser gewachsen sein
können. Informieren Sie die/den Trainer/in unbedingt über Ihre Schwangerschaft, damit sie/er Ihnen
Tipps geben kann, welche Übungen für Sie nicht geeignet sind. Das „Bouncing“
bei Aerobic sollte eher vermieden werden, da es die Gelenke belastet.
Fliegen:
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Soll eine schwangere Frau fliegen? Riskiert sie nicht eine stressbedingte Minderversorgung des Ungeborenen?
In einer unkomplizierten Schwangerschaft kann das Fliegen in modernen Linienmaschinen ohne Einschränkungen empfohlen werden. Fliegen ist sogar die beste aller Reiseformen. |
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GYMNASTIK
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Turnen bzw. Gymnastik in der Schwangerschaft dient nicht nur der körperlichen
Fitness, sondern auch dem Vertrautwerden mit dem Geburtsprozess (Geburtsvorbereitungskurs!).
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HÖHENAUFENTHALT
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Bei körperlicher Ruhe ist eine sichere Grenze mit etwa 2500m erreicht. Es
resultiert die Empfehlung, Höhe und körperliche Aktivitäten in gemäßigter Form zu
kombinieren und in den Monaten der Schwangerschaft auf die vielen schönen Berg- und
Skigebiete bis 2000m auszuweichen.
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JOGGING
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Jogging und Laufen wurden am meisten in der Schwangerschaft untersucht. Wie alle
Sportarten, die rhythmischer Natur sind und große Muskelgruppen in Anspruch nehmen, kann
das nicht exzessive Jogging ohne weiteres empfohlen werden.
In der Spätschwangerschaft (ab der 28. Schwangerschafts- woche) ist Joggen allerdings für die
Gelenke sehr belastend und sollte deshalb vermieden werden.
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KONTAKTSPORT |
Auf die Ausübung dieser Sportarten sollte wegen der starken körperlichen
Anstrengung und wegen des Risikos der Attackierung des Bauches verzichtet
werden.
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LIEBE, SEXUALITÄT |
Trotz zahlreicher Untersuchungen gibt es keine Studie, die belegt, dass bei bis
dahin unkomplizierten Schwangerschaften vorzeitige Wehentätigkeit oder Blasensprung
Zusammenhänge mit dem Zeitpunkt und Häufigkeit von Geschlechtsverkehr zeigen.
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PING PONG - TISCHTENNIS |
Wenn hobbymäßig ausgeübt, gibt es natürlich keinerlei Einwände für diese
Sportart, die die Reaktionsfähigkeit und die Beweglichkeit fördert und erhält.
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RADFAHREN, REISEN, REITEN |
Radfahren:
Eine schwangere Frau auf dem Fahrrad ist zum Sinnbild für das neue Selbstverständnis einer befreiten Frau in der Schwangerschaft
geworden. Vom körperlichen Standpunkt aus ist der Effekt auf die Beinvenenentleerung und
Thromboseprophylaxe besonders positiv. Da jedoch die Sturzgefahr ab der 20.
Schwangerschaftswoche zu groß ist, sollten Sie das Radfahren ab diesem
Zeitpunkt meiden.
Reisen (Lesen Sie dazu auch: "Sport
und Reisen in der Schwangerschaft"):
Eingedenk der Variationsbreite der normalen Schwangerschaftsdauer
sollten große Reisen in den letzten sechs Wochen nicht mehr geplant werden. Das mittlere
Trimester ist sicherlich in der Regel die risikofreieste Reisezeit.
Beim gewählten Reiseziel sollten folgende Dinge in die Entscheidung mit einfließen:
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Nähe
eines Facharztes, Länge und Beschwerlichkeit der Reise, Klima und Sonne, Infektionsrisiko,
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Impfzwang und Ernährung.
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Zur Beförderung sollte das stressfreieste
Verkehrsmittel gewählt werden. Bei langen Reisen oder Reisen im
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Hochsommer sind Bahn und Flugzeug vorzuziehen.
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Tropische Gebiete, in jedem Fall Länder mit Lebendviren-Impfzwang,
sollten Sie meiden.
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Weiteres
werden in der Schwangerschaft oft störende Pigmentflecken mit
langen Sonnenbädern erkauft.
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Der Schutz vor Magen-Darm-Infektionen in südlichen
Ländern ist durch Verzicht auf ungewaschene und
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ungekochte Speisen zu erhöhen,
Speiseeis ist mit Vorsicht zu konsumieren.
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Reiten:
Vor der Ausübung des Reitsports wird wegen der enormen Sturzgefahr und Ausbildung einer zu straffen Beckenbodenmuskulatur gewarnt.
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SAUNEN, SCHWIMMEN, SKILAUFEN, SOLARIUM, SONNE, SURFEN |
Beim vernünftigen Saunen (8 bis 10 Minuten und
ausreichende anschließende Flüssigkeitszufuhr und Ruhepause) sind keine nachteiligen Effekte zu befürchten. Gegen
die Fortführung eines gewohnten Saunens ist nichts einzuwenden, aber bitte ohne Aufgüsse.
Schwimmen:
siehe unter BADEN:
wurde schon als die ideale sportliche Betätigung in der Schwangerschaft
herausgestellt und ist sehr zu empfehlen. Solarium und Sonne:
Während
der Schwangerschaft reagiert die Haut wegen der Hormonumstellung möglicherweise
empfindlicher auf Sonnenlicht. Es kann z.B. zu Pigmentverschiebungen im Gesicht
kommen ("Chloasma Uterinum"). Reduzieren Sie daher vorsichtshalber die
Dauer Ihrer Sonnenbäder und des Solariumaufenthalts und die Dosis.
Schifahren
scheidet völlig
aus. Selbst eine sehr gute Skifahrerin ist gegen rücksichtslose Raser und Anfänger
machtlos (hohe Verletzungsgefahr für Mutter und Kind). Gegen nicht
überanstrengendes Langlaufen in der ersten Schwangerschaftshälfte in Höhen
bis maximal 2000m ist jedoch nichts einzuwenden.
Surfen:
Die spaßvolle Ausübung ist wohl eine Frage der Balance bei verändertem Schwerpunkt und
der erworbenen Fähigkeiten vor der Schwangerschaft, grundsätzlich bestehen
keine Einwände.
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TAUCHEN, TENNIS |
Gewarnt wird insbesondere aus den USA vor dem Tauchen.
Nicht der Effekt der Druckerhöhung unter dem Wasser wird gefürchtet, sondern die Folgen
eines Zwischenfalls. Taucht man tiefer als 9m steigt die Gefahr einer
"Taucherkrankheit". Da manche Frauen die Schwangerschaft am Anfang nicht realisieren, sollte bei der
Ausübung dieser Sportart bei Kinderwunsch
(= ungeschützter Geschlechtsverkehr) Vorsicht gelten. Tennis:
Theoretisch spricht wenig gegen die Ausübung der bis dahin gewohnten Betätigung, wenn
Ihr Partner durch Vermeidung exzessiver Überanstrengung Rücksicht nimmt.
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URLAUB |
Dieser Begriff umfasst nahezu alle in diesem Artikel beschriebenen Sport-,
Freizeitbetätigungen und im Zusammenhang mit einer Reise auftretenden Freuden und
Belastungen. Sofern durch Planung zu erreichen, sollten Sie sich in jeder Phase der
Schwangerschaft vor extremen seelischen und körperlichen Belastungen schützen.
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WANDERN, WASSERSKI, WETTKÄMPFE |
Das Wandern, in seiner gemäßigten Form dem Laufen
und Joggen sicher überlegen, kann uneingeschränkt empfohlen werden. Wasserski wird in den Untersuchungen, in denen das Schwimmen in der
Schwangerschaft so sehr befürwortet wird, wegen der Gefahr des Wassereintritts in die
Scheide unter hohem Druck abgelehnt.
Wettkämpfe: Von solch intensiven sportlichen Einsätzen muss unbedingt abgeraten werden.
Ohne dem Alphabet Gewalt anzutun, kann
das Z nur zur Überschrift Zusammenfassung Verwendung finden. Reisen, Sport- und Freizeitaktivitäten sind bei unkomplizierten
Schwangerschaften durchaus mit Ihren Möglichkeiten und den Bedürfnissen des Ungeborenen
vereinbar.
Die praktische Erfahrung liefert viele Argumente, dass eine gesunde Frau nicht auf die
mäßige Ausübung einer gewohnten Beschäftigung verzichten sollte. Die in vielen
Lebenssituationen vorteilhafte körperliche Fitness erhöht die Toleranz bei Belastungen
in den Wochen der Schwangerschaft und den Stunden der Geburt.
Welche Sportarten sollten Sie vermeiden?
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Wegen
des hohen Verletzungsrisikos: |
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Fußball, Basketball, Handball,
Inline-Skaten, Reiten, Skifahren, Eislaufen |
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Wegen
zu starker Herz-Kreislaufbelastung:
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Bodybuilding, hartes Ausdauertraining
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Obwohl erwiesen, dass die Leistungsfähigkeit nicht leiden muss, sind der Belastbarkeit
in der Schwangerschaft Grenzen gesetzt. Einige Sportarten, generell
Extrembelastungen, große Hitze und größere Höhenexposition sollten Sie aber
auf jeden Fall meiden.
Treiben Sie KEINEN SPORT oder UNTERBRECHEN SIE DAS TRAINING wenn:
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Sie
sich dabei unwohl fühlen (Schwindel, Übelkeit)
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Sie
Schmerzen bekommen.
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Sie
zu bluten beginnen (sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus). |
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Sie
Probleme bei früheren Schwangerschaften hatten. |
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Sie krank sind. |
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Ihnen
Ihr Arzt davon abgeraten hat (Frühgeburtsbestrebungen). |
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