Stillen ist die beste und natürlichste Ernährung für Säuglinge.
Beginnen Sie mit dem Stillen innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt.
Nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Babys
im Idealfall während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich (d.h. NUR Muttermilch, KEINE feste Nahrung, aber auch KEINEN Tee oder Saft,
KEIN Wasser oder Zuckerwasser) gestillt, ab dem siebten Lebensmonat neben der Gabe von Beikost
bis ins zweite Lebensjahr weiter gestillt werden, solange es Mutter und Kind
Freude macht.
Auch die American Academy of Pediatrics (AAP) empfiehlt ausschließliches Stillen für
sechs Monate. Darüber hinaus wird
festgehalten, dass es kein oberes Limit für
die Dauer des Stillens gibt.
Falls Sie nicht so lange stillen können oder wollen: Auch kürzere Stillzeiten oder nicht ausschließliches Stillen sind ein Gewinn gegenüber nicht/nie
zu stillen.
Bei anfänglichen Problemen geben Sie nicht sofort auf: Auch Stillen muss
gelernt sein!
Muttermilch
maßgeschneiderte Nahrung für Ihr Baby
Der Energiegehalt der Muttermilch beträgt 67-70 kcal/100 ml.
Die Produktion der Muttermilch wird durch Hormone (Prolaktin und Oxytocin)
gesteuert. Sie ist hinsichtlich Menge,
Temperatur und Zusammensetzung (leicht
verdauliches Eiweiß, Laktose als Hauptvertreter der Kohlehydrate, leicht verwertbare ungesättigte Fettsäuren, ausreichend Vitamine [außer Vitamin D und K], Mineralien)
ideal an die
Bedürfnisse des Babys angepasst.
Falls Sie Ihr Baby nicht direkt stillen können, können Sie es auch mit
abgepumpter Milch versorgen.
Vorteile des Stillens für MUTTER und KIND
Kind + |
Mutter + |
"Bonding":
erstes
gegenseitiges Kennen lernen, "Haut" - naher Kontakt zwischen Mutter und
Kind,
Früh-Förderung der Entwicklung einer Mutter-Kind-Beziehung
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Schutz des Babys vor Infektionen:
geringere Häufigkeit von Mittelohrentzündungen,
Atemwegserkrankungen, Durchfallerkrankungen,... |
Unterstützung der Rückbildung der
Gebärmutter nach der Geburt. |
Hilft Allergien zu vermeiden, vor allem, wenn ein Elternteil Allergiker ist
und beispielsweise an Heuschnupfen, Asthma, Nahrungsmittelallergien
oder Hautekzemen leidet. |
Die Stillhormone Prolaktin und Oxytocin helfen,
sich auf das Kind und die neue Situation einzustellen. |
Muttermilch enthält
ultralangkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für die
Hirnentwicklung zumindest beim Frühgeborenen unverzichtbar
sind. |
Einfaches Ernähren Ihres Babys:
Muttermilch ist alles, was für die optimale Ernährung des
Säuglings benötigt wird: Kein Einkauf von Babynahrung, kein
aufwändiges Zubereiten, kein Sterilisieren von Fläschchen,..
Sie ist immer frisch, hat die richtige Temperatur und ist hygienisch
einwandfrei. |
Reduzierung des Risikos für
plötzlichen Kindstod (SIDS). |
Seltenere Brust- und Eierstockkrebserkrankungen durch langes Stillen.
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Gutes Gedeihen der Babys ohne dick zu werden. |
Durch zusätzlichen
Kalorienverbrauch meist schnelleres Erreichen Ihres alten Gewichtes.
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Selteneres Erkranken in
späterem Leben an Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen,
Fettstoffwechselstörungen und Krebsleiden. |
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Bessere Entwicklung der Gaumen-, Gebiss-, und Gesichtslinien, da diese Muskeln beim Trinken an der Brust kräftiger
arbeiten.
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Gründe für vorzeitiges Beenden von Stillen können sein:
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Gewichtsverlust
Ihres Neugeborenen in den
ersten Tagen nach der Geburt trotz gutem Stillmanagement von 10% des Geburtsgewichtes oder mehr.
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Nichterreichen
des Geburtsgewichtes des Kindes spätestens drei Wochen nach der Geburt. |
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wenn die
Mutter abstillen/teilstillen will oder muss z.B. aufgrund von Krankheit. |
Eisen- und Calciumbedarf
(Quelle: DACH - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, 2000)
Frauen bis zur
Menopause sollten
aufgrund der menstruationsbedingten
Eisenverluste 15 mg täglich zu sich nehmen.
In der Stillperiode erhöht sich der tägliche Bedarf auf 20 mg.
In der Muttermilch ist ungefähr 0.05 mg/100 ml Eisen enthalten. Da jedoch bis
zu 70% des Eisens aus der Muttermilch (im Unterschied zu nur 5-8% des Eisens aus
der Kuhmilch) aufgenommen werden, erhält der gestillte Säugling mehr
Eisen.
Auch der Calciumbedarf ist erhöht,
und beträgt nun 1000 mg bzw. bei Stillenden unter 19 Jahren 1200 mg.
Stillen und Medikamente
Es gibt eine Reihe von Medikamenten (z.B. Antibiotika wie Penizilline,
Cephalosporine, Makrolide, oder Schmerzmittel wie Paracetamol), die bedenkenlos eingenommen werden können.
Fragen Sie jedoch immer VOR der Einnahme Ihren Arzt.
Auch Lokalanästhesie und Röntgenuntersuchungen sind erlaubt.
Stillen und Schwangerschaft
Bedenken Sie: Stillen schützt NICHT vor einer erneuten Schangerschaft!
Besprechen Sie die für Sie am besten geeignete Verhütungsmethode mit Ihrem
Arzt.
STILLTIPPS:
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Anlegen Ihres Babys: |
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Legen Sie das Baby sobald als möglich nach der Geburt an. Häufiges Anlegen fördert die Milchproduktion.
Besonders wertvoll ist die Vormilch
(auch Kolostrum genannt), die das Baby in den ersten Lebenstagen trinkt, da sie einen hohen Anteil an Antikörpern
enthält. Legen Sie das Baby in den ersten Tagen jedes Mal an beiden Seiten an. Dadurch wird die Milchproduktion optimal stimuliert. |
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Die Milchbildung funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage: |
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Das gesunde Kind darf seine Trinkmenge und den Zeitpunkt der Mahlzeit selbst bestimmen. Je öfter es trinkt, desto mehr Milch wird gebildet.
Anfänglich (in den ersten Tagen nach der Geburt) wollen manche Babys bis zu 10-12
Mal an der Brust trinken, später kann sich ein Rhythmus mit 5-8 Stillmahlzeiten
einspielen. |
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Die Muttermilch ändert während einer Mahlzeit ihre Zusammensetzung. |
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Zu Beginn ist sie reich an Laktose, gegen Ende steigt der Fettgehalt - daher immer erst eine Brust leer trinken lassen. Wenn möglich, halten Sie einen Abstand von ca. zwei Stunden zwischen zwei Stillperioden ein, da dann Ihr Baby hungriger ist und länger trinkt, und somit
auch das nahrhafte Milchfett erhält.
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Verwenden Sie keine Schnuller und verzichten Sie auf Zufüttern,
solange bis Sie und Ihr Baby sich gut auf das Stillen eingewöhnt haben. |
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Ernährung der Mutter: |
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Trinken
Sie reichlich (2-3 Liter) entsprechend Ihrem Durstgefühl und sorgen Sie für eine gesunde Ernährung. Sie haben nun einen erhöhten Energiebedarf (ca. 700
kcal mehr) und der Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ist erhöht. Stilltees können sich positiv auf die Milchbildung
auswirken. Vermeiden Sie Rauchen und Alkohol, und schränken Sie Kaffee- und Teegenuss
ein, da Koffein und Teein auch in die Muttermilch übertreten.
Falls Sie während der Schwangerschaft zu viel zugenommen haben: verzichten Sie
auf Radikaldiäten! |
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