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Osteoporose - Knochenbruchkrankheit

   
Was heißt Osteoporose?
Erhöhtes Osteoporoserisiko
Gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung
Folgen der Osteoporose
Diagnose und Vorsorge
Therapie

Foto: Beate Panosch

 
 

VORSORGE und THERAPIE

Neben allen Therapien zur Vermeidung oder Behandlung der Osteoporose [In der 3. Auflage (Mai 2010) ihrer Leitlinien bezeichnet die Initiative "Arzt & Vernunft" die Osteoporose erstmals als "KNOCHENBRUCH - KRANKHEIT".] sollte das Ziel sein, die Skelettmuskulatur zu stärken und damit auch die Bildung der Knochen anzuregen, sich zu erneuern und zu stärken. Grundsätzlich haben wir mehrere Möglichkeiten, die Entstehung einer Osteoporose entweder zu verhindern oder entsprechend zu behandeln:

Aufzaehlung

Neben der Gabe von Knochenabbau hemmenden und Knochenanbau stimulierenden Substanzen

ist die Verabreichung von Medikamenten mit günstigem Einfluss auf die Knochenqualität möglich, hier insbesondere Vitamin D, Calcium, sog. Bisphosphonate.
Verschiedene Präparate beseitigen zugleich eventuell bereits vorhandene osteoporosebedingte Schmerzen (besonders Calcitonin).

 

Aufzaehlung

SERM`s (selective estrogen modulatoren, Raloxifen®)  entfalten z.B. am Knochen eine Wirkung

 

wie Östrogene, ansonsten eine dem Östrogen entgegengesetzte Wirkung (z.B. an der Brust und  an der Gebärmutterschleimhaut).

   

Aufzaehlung

Äußerst wichtig sind physikalische Maßnahmen mit Bewegungstherapie mit dem Ziel der

Stärkung des Knochens und der Vermehrung von Muskelmasse:
Darunter fallen besonders Übungen mit Dehnung, Zug- und Druckbelastung des Knochens und Kräftigung der Rückenmuskulatur, weiteres Schulungen koordinativer Fähigkeiten zur Gewinnung körperlicher Sicherheit mit dem Ziel einer Sturzvermeidung. Zu betonen ist, dass diese Übungen individuell unter Aufsicht einer geschulten Therapeutin durchgeführt werden müssen, um eventuell übungsbedingte Brüche bei bereits bestehender Osteoporose zu verhindern.

  Hilfreich kann auch ein entsprechendes Reaktionstraining sein.
   

Aufzaehlung

Ein wesentliches Ziel der Osteoporosevorsorge und Behandlung ist eine entsprechende

 

Ernährungsberatung:
Die Ernährung sollte calciumreiche Nahrungsmittel enthalten.

   

Foto: Beate Panosch

Die besten Calciumquellen sind Milch und Milchprodukte jeder Art (z.B. Emmentaler, Edamer, Mozzarella, Parmesan, Joghurt, Buttermilch). Calciumreiche pflanzliche Lebensmittel sind u.a. Grünkohl, Broccoli, Kohlrabi, Fenchel, Porree aber auch Nüsse wie Mandeln.

 

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Vitamin D ermöglicht eine Steigerung der Aufnahme von Kalzium im Magen-Darmtrakt.

Vitamin D wird in der Haut aus Vorstufen durch UV-B Licht gebildet und bedarf je eines Aktivierungsschrittes in der Leber und der Niere. Mit der Nahrung werden nur ca. 20% des erforderlichen Vitamin D Bedarfes abgedeckt. Hauptlieferant ist in erster Linie fetter Meeresfisch.
Vitamin D Mangel ist weit verbreitet und betrifft je nach Jahreszeit bis zu 50% der Bevölkerung.

Der tägliche Calcium- und Vitamin D-Bedarf [nach Empfehlungen der deutschen "DGE", österreichischen "ÖGE" und schweizerischen "SGE" Gesellschaft für Ernährung "D-A-CH"] ist aus folgender Tabelle ersichtlich:

Täglicher Calciumbedarf Täglicher Vitamin D-Bedarf
Kinder (1-13 Jahre) 600-1000 mg Säuglinge (0-12 Monate) 10 mcg
Jugendliche (13-19 Jahre) 1200 mg Kinder, Erwachsene, Schwangere, Stillende 5 mcg
Erwachsene, Schwangere, Stillende
Schwangere/Stillende < 19
1000 mg

1200 mg
Erwachsene (ab 65 Jahre) 10 mcg
Osteoporosepatientinnen  Wert für Osteoporose 1500 mg Osteoporosepatientinnen  Wert für Osteoporose 20 mcg

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Frauen in den Wechseljahren und Männern ab einem Alter von 65 Jahren eine tägliche Kalziumzufuhr von 1300 mg.
Eine über den Tag verteilte Kalziumzufuhr scheint sich günstig auszuwirken.

Die Leitlinie Osteoporose - Knochenbruchkrankheit der Initiative "Arzt & Vernunft" (3. Auflage Mai 2010) weist darauf hin, dass es für eine Gesamtkalziumzufuhr von über 1000 mg täglich keine wissenschaftlichen Belege für einen zusätzlichen Nutzen gibt.

Die Angst mancher Menschen durch calciumreiche Ernährung vorzeitig zu verkalken ist absolut unbegründet. Verkalkungen der Gefäße (Arteriosklerose) entstehen über lange Jahre durch Fetteinlagerungen in die innerste Schicht ("Intima") der Gefäßwände. Durch zusätzliche Auflagerungen von Blutbestandteilen kommt es in weiterer Folge zu Gefäßwandverdickungen und Einengungen des Gefäßquerschnittes.
All diese Veränderungen würden auch bei niedrigem Calcium im Blut passieren. Als Risikofaktoren für die Entstehung von Arteriosklerose gelten vielmehr erhöhte Cholesterinwerte, Bluthochdruck, Übergewicht (Berechnen Sie Ihren persönlichen Body Mass Index!), Diabetes und Rauchen.

Allerdings zeigte eine im Jahr 2010 publizierte Metaanalyse von insgesamt 15 Studien aus Neuseeland und den USA, dass die Einnahme von Kalziumpräparaten ohne ergänzendes Vitamin D das Risiko für Herzinfarkte um bis zu 30 Prozent erhöhen kann.

Knoblauch wird weithin als Mittel betrachtet, den Cholesterinspiegel zu senken. 

Wundermittel Knoblauch?

Dies konnte jedoch in einer US-Studie an Menschen  mit leicht erhöhtem Cholesterinwert widerlegt werden, die während eines Zeitraums von sechs Monaten an sechs Tagen wöchentlich entweder rohen Knoblauch, Knoblauchdragees oder ein Placebo zu sich nahmen. Die durchschnittliche Veränderung des LDL-Cholesterins während der 6-monatigen Beobachtungsphase betrug + 0.4 mg/dl in der  "Roh-Knoblauch" Gruppe, + 0.2 mg/dl und + 3.2 mg/dl in den Knoblauch-Dragee Gruppen und - 3.9 mg/dl (also eine Reduzierung) in der Placebo Gruppe. 

Der Studienautor räumte jedoch ein, dass Knoblauch andere gesundheitsfördernde Wirkungen haben könnte, welche jedoch erst wissenschaftlich geprüft werden müssen.

 

Aufzaehlung

Die hervorragende Rolle der rechtzeitigen Gabe von Östrogenen und Gestagenen zur Vorsorge

 

und Behandlung der Osteoporose ist unbestritten. Aufgrund der neuesten Studienergebnisse, die eine Erhöhung des Risikos zu Brustkrebs und anderen Erkrankungen gezeigt haben (Beachten Sie auch das Kapitel "Hormone und Brustkrebsrisiko"), werden Hormone daher nicht mehr als alleinige vorbeugende Maßnahme eingesetzt, sondern nur mehr bei gleichzeitigem Vorliegen mittelschwerer bis schwerer Wechselbeschwerden. 

Die wirklich sinnvollste Maßnahme ist die rechtzeitige Erkennung der Osteoporose-Gefahr jeder einzelnen Frau mit Risikofaktoren, um die Osteoporose gar nicht entstehen zu lassen.

Die beste Behandlung ist die Vorsorge (Sonne, Bewegung und calciumreiche Ernährung).

Vorsorgemaßnahmen, aber auch Therapie werden bei zunehmender Lebenserwartung der Bevölkerung in Zukunft einen eher generellen als bisher individuellen Charakter einnehmen müssen.

Bereits entstandene Schäden können nicht mehr rückgängig gemacht werden.

 
 
Literaturangaben
 
Letzte Aktualisierung/Revision: 10.09.2010
 
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