Studienergebnisse
1997
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Studienergebnisse 2002 und 2004/2006 -
Studienergebnisse 2003
Eine zusammenfassende Bewertung
(1997) der
Ergebnisse von 51 epidemiologischen Studien, die 52.705 Frauen mit
Brustkrebs und 108.411 Frauen ohne Brustkrebs einschlossen, zeigte folgendes
Bild:
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Ohne
Hormoneinnahme |
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erkranken zwischen
dem 50. - 70. Lebensjahr |
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45
Frauen von 1000 an Brustkrebs |
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Mit
Hormoneinnahme |
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+ |
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über 5
Jahre erkranken zusätzlich |
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2 Frauen von 1000 an Brustkrebs |
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über 10 Jahre
erkranken zusätzlich |
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6 Frauen von 1000 an Brustkrebs |
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über 15 Jahre erkranken zusätzlich |
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12
Frauen von 1000 an Brustkrebs |
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Jedes
Jahr mit Hormoneinnahme führt nach dem 5. Einnahmejahr zu einer Erhöhung
des Brustkrebsrisikos
um 2,3%. Aber:
Mit jedem Jahr, mit dem die Menopause später eintritt,
erhöht sich auch bei Frauen ohne Hormoneinnahme
das Brustkrebsrisiko um 2,8%.
5 Jahre nach Absetzen der Hormone ähnelt das Brustkrebsrisiko wieder
jenem von Frauen, die keine Hormone eingenommen haben. |
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Frauen
unter Hormoneinnahme werden zudem häufiger untersucht als Frauen ohne Einnahme. Somit wird die Erkrankung
unter Umständen früher entdeckt und die Prognose ist besser. |
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Die
Sterblichkeit an Brustkrebs war unter Hormoneinnahme nicht erhöht. |
Zum
Vergleich hier die Risiken im
Zusammenhang mit Osteoporose:
In Europa und Nordamerika besteht für Frauen nach der Menopause ein ca. 40%
Risiko, zumindest eine osteoporosebedingte Fraktur zu erleiden. Das Risiko
für eine Oberschenkelhalsfraktur liegt bei ungefähr 15%. In der EU zählt man
jährlich 400.000 Frauen mit Oberschenkelhalsbrüchen. Bis zu 20% der
Patienten versterben innerhalb eines Jahres als indirekte Folge des Bruches
und ca. 33% bleiben aufgrund ihrer Bewegungseinschränkung und Schmerzen
pflegebedürftig.
Im Juli
2002 wurden die
Ergebnisse der WHI (Women´s Health Initiative)Studie veröffentlicht.
Nach einer durchschnittlichen Beobachtungsperiode von 5,2 Jahren wurde die
Untersuchung an insgesamt 16.608 gesunden Frauen in der Postmenopause, die
entweder mit einem in Amerika üblichen Östrogen/Gestagen
Kombinationspräparat (0,625 mg konjugierte Östrogene plus 2,5 mg
Medroxyprogesteronacetat) oder einem
Placebo behandelt wurden, nach sorgfältiger Nutzen - Risiko - Bewertung vorzeitig abgebrochen.
Es zeigte sich unter Hormoneinnahme keine Schutzwirkung hinsichtlich der Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen, vielmehr eine Erhöhung von
Schlaganfällen (41%), Herzinfarkten (29%),
Lungenembolien und tiefen
Venenthrombosen (100%), eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos (26%), allerdings auch eine Reduktion von
Oberschenkelhalsfrakturen (um 34%) und anderen Frakturen (24%) und eine Reduktion von Darmkrebs (37%). Kein Unterschied
konnte zwischen den beiden Behandlungsgruppen festgestellt werden hinsichtlich der Häufigkeit von Gebärmutterkörperkrebs (Endometriumkarzinom) und Anzahl der Todesfälle.
Wie lässt sich dieses Ergebnis nun interpretieren?
Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass pro 10.000 Frauen, die mit Östrogen/Gestagen behandelt werden, |
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man zusätzlich mit 8
Schlaganfällen, 7 Herzinfarkten (37 statt 30), 8 (38 statt 30) invasiven
Brustkrebserkrankungen und 18
(34 statt 16) venösen Thromboembolien (Venenthrombosen und Lungenembolien) rechnen muss, jedoch 6 (10 statt 16) Frauen weniger an Darmkrebs erkranken und 5
(10 statt 15) Frauen weniger Oberschenkelhalsbrüche erleiden.
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Bei
der Beurteilung und richtigen Einschätzung dieses
Studienergebnisses darf man jedoch nicht außer Acht |
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lassen, dass die untersuchten Frauen ein durchschnittliches
Alter von 63
Jahren hatten. Darüber hinaus zeigten 36% der Frauen in der
Behandlungsgruppe mit Östrogen/Gestagen Bluthochdruck, 49% waren
Raucher oder hatten zumindest in der Vergangenheit geraucht, und
34% waren übergewichtig (BMI > 30 kg/m²). |
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Am 2. Februar 2004 entschied das NIH (National Institutes of
Health), nun auch den zweiten Arm der WHI Studie, in dem
10.739 gesunde postmenopausale,
hysterektomierte Frauen im Alter von 50-79 Jahren mit
einem reinen Östrogenpräparat (0,625 mg konjugierte Östrogene:
Premarin®)
für durchschnittlich 6.8 Jahre behandelt wurden, nach einer
sorgfältigen Datenprüfung vorzeitig abzubrechen, da durch eine
Weiterführung der Studie bis zu dem geplanten Ende im Jahr 2005 keine
wesentliche Änderung des Ergebnisses zu erwarten sei.
Es zeigte sich:
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Ein deutlich
erhöhtes Brustkrebsrisiko wurde in einer Anfang August
2003 in der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlichten britischen Studie (Million
Women Study) beschrieben.
In diese Untersuchung flossen die Daten von 1.084.110 Frauen mit einem
durchschnittlichen Alter von 55,9 Jahren (50 bis 64 Jahre) über einen
Zeitraum von 1996-2001 ein. Die Hälfte der untersuchten Frauen erhielt
Hormonersatztherapie. Insgesamt zeigten sich 9364 invasive
Brustkrebsfälle, diagnostiziert nach durchschnittlich 1,2 Jahren und
637 Todesfälle aufgrund von Brustkrebs, eingetreten durchschnittlich
1,7 Jahre nach der Diagnose.
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Nach einer Beobachtungszeit von 2,6 Jahren erhöhte sich das
Brustkrebserkrankungsrisiko um 66%,
verglichen mit Frauen, die keine Hormonersatztherapie bekamen. Betrachtet man die Ergebnisse nach Art der verwendeten Präparate,
zeigte sich, dass es unter einer Östrogen- Hormonersatztherapie zu einer Risikoerhöhung um 30%, unter
Tibolon um 45% und unter einer kombinierten Östrogen/ Gestagen-
Hormonersatztherapie sogar zu
Risikoverdoppelung kam. Das Risiko war zwar für alle Anwendungsformen erhöht, für Hormonpflaster jedoch weniger als für Tabletten
oder Implantate. |
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Das
Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, nahm mit der Dauer der
Hormonbehandlung zu: Unter
Monotherapie mit Östrogenen ab dem 2. Behandlungsjahr, ansonsten
bereits ab dem 1. Jahr. Nach
Absetzen der Hormonersatzbehandlung war das Risiko nicht mehr
erhöht. |
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Die
Brustkrebssterblichkeit bei Frauen, die unter Hormontherapie an
Brustkrebs erkrankten, wies nach
einer Beobachtungsperiode von 4,1 Jahren ein um 22% erhöhtes
Risiko gegenüber Frauen, die entweder keine Hormonbehandlung
erhielten oder bereits wieder damit aufgehört hatten, auf. |
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Aus diesen Ergebnissen lässt sich ableiten, dass man unter 1000 Frauen im Alter
von 50 - 64 Jahren, die unter Hormonersatztherapie (HRT) stehen, mit
folgenden zusätzlichen Brustkrebsfällen rechnen muss:
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5 Jahre Therapie |
10 Jahre Therapie |
Östrogen HRT |
+
1,5 (0 - 3*) |
+
5 (3 - 7*) |
Östrogen/Gestagen HRT |
+
6 (5 - 7*) |
+
19 (18 - 20*) |
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*95% Konfidenzintervall |
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Anzahl
der betroffenen Frauen |
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Wie kann das Brustkrebsrisiko noch beeinflusst werden?
Über die mögliche
Beeinflussung durch die Ernährung/Gewichtskontrolle, Rauchen und Alkohol
lesen Sie bitte im entsprechenden Kapitel.
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