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Das Klimakterium der Frau: "Länger und besser leben durch Hormone?

 
 
Nomenklatur - Begriffsbestimmungen
Hormonmangelbeschwerden
Dauer der Hormonersatzbehandlung
Hormone und Brustkrebsrisiko
Prinzip der Hormonersatzbehandlung
Behandlung und Anwendungsformen
Mögliche Gefahren und Gegenanzeigen
Zusammenfassung
Hormontherapie?
 


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ZUSAMMENFASSUNG

In den vergangenen Jahren wurde von vielen Fachleuten die Ansicht vertreten, dass Frauen mit Eintritt in die Wechseljahre eine Hormonersatztherapie zur Verminderung von Wechselbeschwerden einerseits und zur Vorbeugung von Herz-, Kreislauferkrankungen und Osteoporose andererseits anzuraten sei. 
Vorbeugung, ganz generell gesehen, kann nicht nur eine gute Lebensqualität erhalten, sondern kostet letzen Endes meist auch weniger Geld als die Behandlung von irreparablen und dann schicksalsbestimmenden Schäden.

Die Hormonersatztherapie ist nach wie vor die wirksamste Therapie zur Behandlung von Wechselbeschwerden. Wichtig ist jedoch, wie bei all anderen Medikamenten auch, dass sie nach genauer Abklärung, Indikationsstellung (individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung) und nur nach Ausschluss von Gegenanzeigen in möglichst geringer Dosierung über den kürzest möglichen Zeitraum gegeben werden.  

Unbeantwortet bleibt allerdings oft die generelle Frage, ob die Ersatztherapie nicht eine unnatürliche hormonelle Situation schafft, die mit dem natürlichen offensichtlich sinnvollen Ausfall der Eierstockfunktion kollidiert. 
Biologisch unbestritten ist, dass das Erlöschen der Fortpflanzungsfähigkeit um das 50. Lebensjahr absolut notwendig ist, da sonst so spät geborene Kinder bald zu Waisen werden würden. Andererseits muss festgestellt werden, dass es unter den Säugetieren keine andere Spezies gibt, bei der die Zeit nach der Fortpflanzungsfähigkeit ein Drittel der gesamten Lebenszeit ausmacht. Aber auch beim Menschen hat sich erst in den letzten beiden Jahrhunderten die mittlere Lebenserwartung der Frau über die Altersgrenze die dem Wechsel entspricht, hinausgeschoben. 1850 lag die durchschnittliche Lebenserwartung der Frau bei 38 Jahren und ist nach nur 150 Jahren auf mehr als das Doppelte angestiegen. Hatten nach Angaben von Statistik Austria im Jahr 1961 weibliche Neugeborene bei ihrer Geburt eine Lebenserwartung von "nur" 72.8 Jahren, stieg diese 2010 bereits auf 83.2 Jahre (Die vergleichbaren Zahlen für Männer betragen übrigens 66.5 und 77.7 Jahre).

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Die Steigerung des Wohlbefindens, die Linderung bzw. Beseitigung von Wechselbeschwerden rechtfertigt den Einsatz von Hormonen, jedoch muss jede Frau individuell für sich entscheiden, ob sie das möglicherweise gesteigerte Risiko zur Entwicklung von Brustkrebs und anderen Erkrankungen z.B. des Herz-, Kreislaufsystems wie Schlaganfälle, Herzinfarkt und Thrombosen eingehen möchte, vor allem bei gleichzeitigem Vorliegen einer genetischen Disposition (familiärer Vorbelastung) und anderer Risikofaktoren wie z.B. Adipositas, Rauchen, gesteigerter Alkoholkonsum - siehe hierzu: "Hormone und Brustkrebsrisiko" und "Brustkrebsvorsorge"].
Besonderes Augenmerk ist unter Hormonersatztherapie auf regelmäßige Kontrollen,  u.a. auf die jährliche Mammografie, zu legen.

Aufgrund der neuesten Studienerkenntnisse wird der prophylaktische Einsatz von Hormonen bei beschwerdefreien Frauen heute jedoch nicht mehr empfohlen, auch nicht zur Vorbeugung von Osteoporose, obwohl der positive Effekt von Hormonen auf die Knochendichte unumstritten ist. Ehemals propagierte günstige Effekte auf das Herz-, Kreislaufsystem konnten in neueren Untersuchungen nicht bestätigt werden. Es zeigte sich vielmehr ein erhöhtes Risiko [besonders innerhalb des ersten Jahres nach Beginn der Hormonbehandlung, hier sogar um 81%] zu Herzinfarkten, Schlaganfällen und Thrombosen.

 
 
Literaturangaben
 
Letzte Aktualisierung/Revision: 02.02.2011
 
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