Das PRINZIP der HORMON-ERSATZ-BEHANDLUNG (neuer
Name "Menopausale Hormontherapie" MHT):
Die Hormonbehandlung von Wechselbeschwerden ist im Prinzip einfach: Sie
soll lediglich die Natur imitieren und den weiblichen Körper in der selben
Art mit Hormonen versorgen, wie es Jahrzehnte hindurch die Eierstöcke taten. Der
natürliche Wechsel des 28-tägigen Monatszyklus der Frau, nämlich hoher Östrogenspiegel
bis zum Eisprung, dann nach dem Eisprung zum Östrogen das Gelbkörperhormon, muss
nachgestellt werden. Man beginnt also mit einem Östrogen, dem für mindestens 10 Tage pro
Monat ein Gelbkörperhormon beigegeben werden muss. Anschließend beginnt der
Behandlungszyklus wieder von vorne, wobei einige hormonfreie Tage eingelegt werden
können, aber nicht müssen.
Ganz wichtig ist, dass die Dosis der Natur angepasst werden muss.
Deshalb sollte vor jedem Behandlungsbeginn die grundsätzliche Frage geklärt werden, ob
ein Östrogen- oder Gelbkörperhormon-Mangel vorliegt (cave zu hoher Östradiol-Spiegel).
Vor allem ein Überschuss an Östrogen verursacht oft Beschwerden wie
Spannungsgefühle, Wasseransammlung und Gewichtszunahme. Besteht nur ein Gelbkörperhormonmangel, so wäre
man mit einer blinden Östrogenzufuhr schlecht beraten.
Das Gelbkörperdefizit geht mit manchen Zeichen eines
Östrogenüberschusses einher: meist Wassereinlagerungen aber insbesondere Depressionen
und Gereiztheit. Eine generelle Hormonuntersuchung (FSH, Prolaktin, Schilddrüsenhormone,..)
vor Beginn einer Behandlung ist in jedem Fall sinnvoll, auch um abzuklären ob nicht andere Organe, wie
z.B. die Schilddrüse, für die Symptome verantwortlich sind. Während der Hormongabe
wird die Konzentration der zugeführten Hormone im Blut überwacht, um Unter- oder Überdosierungen
frühzeitig zu erkennen.
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