Was ist der Body Mass Index? Der
Body Mass Index (BMI) bewertet das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße und ist somit weitaus aussagekräftiger als die alleinige Beurteilung des
Gewichtes anhand einer Waage. Bei Werten zwischen 25 und 30 spricht man von Übergewicht, bei einem Wert ab 30 von
Adipositas. Ab Werten von 40 liegt eine krankhafte Fettleibigkeit vor. Erhöhter BMI als Risikofaktor
Personen mit dauerhaftem Übergewicht oder Adipositas haben ein größeres Risiko zu Bluthochdruck, erhöhtem
Cholesterinspiegel, Typ II Diabetes, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs. In einer "heimischen" Studie an rund 91.000 Frauen und 76.000
Männern über einen Zeitraum von durchschnittlich elf Jahren zeigte sich eine erhöhte Gefährdung der Frauen zu Krebs des Gebärmutterkörpers, zu
Non-Hodgkin-Lymphomen (Blutkrebs), Nierenzellkarizinomen und Brustkrebs
nach den Wechseljahren. Bei Männern betraf dieses erhöhte Krebsrisiko vor allem den Dickdarm, den Endarm und die Bauchspeicheldrüse.
Ähnliche Ergebnisse wurden von Wissenschaftlern in Manchester im Februar
2008 vorgestellt. Ein um 5 Punkte erhöhter BMI erhöhte bei Frauen das
Risiko einer Krebserkrankung der Gebärmutter und der Gallenblase um 59%,
der Speiseröhre um 51% und der Nieren um 34%. Bei Männern ergab sich ein erhöhtes Krebsrisiko
für die Speiseröhre um 52%, für die Schilddrüse um 33%, für den Dickdarm und die Nieren
um jeweils 24%. Frauen
im gebärfähigen Alter sollten außerdem bedenken, dass ein erhöhter BMI ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Schwangerschaftsdiabetes (siehe
Risikofaktoren) darstellt.
In einer Analyse von 329.988 Einzelgeburten zeigte sich, dass ein hohes Körpergewicht vor der Schwangerschaft mit einer Steigerung des
Präeklampsie-Risikos und der Indikation für einen Kaiserschnitt assoziiert
war. Darüber hinaus konnte in einer Studie, die den Schwangerschaftsverlauf von 2060 Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes untersuchte, nachgewiesen werden, dass
Übergewicht vor der Schwangerschaft als wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung von kindlichen Missbildungen angesehen werden kann.
Im Dezember 2005 wurden die Ergebnisse einer groß angelegten Untersuchung an 3022 Kindern und deren Müttern veröffentlicht. Es wurde ein eindeutiger
Zusammenhang zwischen steigendem mütterlichen Gewicht vor dem Eintritt der Schwangerschaft und dem Anteil an übergewichtigen Kindern festgestellt. Die
Autorinnen empfehlen daher Frauen, die eine Schwangerschaft planen, auf ein "gesundes" Körpergewicht zu
achten.
Eine Anfang 2003 veröffentlichten Studie wertete die Lebenserwartung
von 3457 Personen über einen Beobachtungszeitraum von 40 Jahren aus. Die
Studienteilnehmer der sogenannten "Framingham-Studie" waren bei Untersuchungsbeginn 30 - 49 Jahre alt und hatten
weder Untergewicht noch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die Ergebnisse
zeigten eindrucksvoll, dass mit zunehmendem
Body Mass Index die Sterbe-Wahrscheinlichkeit ansteigt.
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Lebenserwartung -
Verlust an Lebensjahren
|
|
BMI
25 - 29,9 |
BMI
30 oder mehr |
40-jährige
Frauen, Nichtraucherinnen |
-
3,23 Jahre |
-
7,08 Jahre |
40-jährige
Männer, Nichtraucher |
-
3,05 Jahre |
-
5,82 Jahre |
Verglichen mit normalgewichtigen Rauchern verloren adipöse Raucherinnen 7,2 Jahre und
adipöse Raucher 6,7 Jahre. Verglichen mit normalgewichtigen Nicht-Rauchern
erhöhte sich der Verlust an Lebensjahren sogar auf 13,3 Jahre für Frauen
und 13,7 Jahre für Männer.
Wie lautet die Formel zur Berechnung des BMI?
Der Body Mass Index errechnet sich aus dem Quotienten aus dem Körpergewicht in Kilogramm und der Körpergröße in Metern zum Quadrat.
Körpergewicht
(in kg) / Körpergröße2 (in m)
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Kategorien/Klassifizierung des BMI
(Quelle: American Heart Association, WHO 2000) |
Literatur:
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