Was ist die Waist to Hip Ratio? Mit Hilfe der Waist to Hip Ratio können Sie Ihre individuelle
Körperfettverteilung bestimmen.
Grundsätzlich werden zwei Formen der Fettverteilung unterschieden:
1. Die
abdominale, stammbetonte, zentrale, androide Form (sogenannte "Apfelform"), die
vorwiegend bei Männern gefunden wird und durch Fettvermehrung im Bauchbereich gekennzeichnet ist.
2. Die
glutaeo-femorale, hüftbetonte, periphere, gynoide Form (sogenannte
"Birnenform"), die vorwiegend bei Frauen vorkommt und durch eine Vermehrung des Fettgewebes im Gesäß-, Hüft- und Oberschenkelbereich
charakterisiert ist. Beim Birnentyp ist der Hüftumfang größer als der Taillenumfang, beim Apfeltyp ist es genau
umgekehrt.
Wie lautet die Formel zur Berechnung der WHR?
Die Waist to Hip Ratio errechnet sich aus dem Quotienten aus dem Taillenumfang in Zentimetern und dem Hüftumfang in Zentimetern.
Taillenumfang (in cm) / Hüftumfang (in cm)
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Überprüfen Sie Ihre Waist to Hip Ratio!
Messen Sie mit einem Maßband im Stehen, ausgezogen, vor dem Spiegel und versuchen Sie
dabei ruhig zu atmen und Ihren Bauch in Mittelstellung zu halten - nicht
einziehen!
Der Hüftumfang wird in Höhe des Trochanter major (seitlicher Hügel
am oberen Ende des Oberschenkelknochens) bzw. auf der Höhe der größten Breite, der Taillenumfang
in der Mitte zwischen dem Unterrand der untersten Rippe und dem Beckenkamm
bestimmt, etwa in Nabelhöhe.
Durch Eingabe Ihres Taillenumfangs und Ihres Hüftumfangs und Klicken auf den WHR Button wird Ihre
persönliche Körperfettverteilung ausgegeben.
Bitte beachten Sie, dass für die Nutzung dieser Funktion JavaScript
in Ihren Einstellungen aktiviert sein muss.
Ihr Ergebnis |
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Ein erhöhtes
Risiko "Apfelform" besteht bei Frauen
mit einer WHR > 0.85 und bei Männern bei einer WHR >
1.0. Es handelt sich hierbei um von der WHO empfohlenen Maximalwerte, um Risikogrenzen.
Laut CDC (Centers for Disease Control and Prevention) sollten Frauen einen Wert unter 0.8 und Männer einen Wert unter 0.9 anstreben.
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Bildinterpretation
für Frauen |
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Bauchumfangmessung Auch die
alleinige Betrachtung des Bauchumfanges hat eine hohe Aussagekraft und
gewinnt in neueren Untersuchungen immer mehr an Bedeutung.
Bei Frauen sollte der Wert für den Bauchumfang unter 80 cm und bei Männern
unter 94 cm liegen. Werte von über 88 cm bei Frauen und über 102 cm bei
Männern sprechen für eine androide Fettverteilung und gelten als sehr bedenklich.
Kategorien/Klassifizierung
des Bauchumfanges bei Erwachsenen
(Quelle: WHO, NIH)
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Erhöhtes Risiko |
Stark erhöhtes Risiko |
Frauen |
80 - 88 cm |
>88 cm |
Männer |
94 - 102 cm |
>102 cm |
Die Ergebnisse der "IDEA"-Studie, an der rund 6.000 Allgemeinmediziner mit
177.345 Patienten aus 63 Ländern teilgenommen haben, und die bei der 55.
Jahrestagung des American College of Cardiology in Atlanta vorgestellt
wurden, bestätigen die bedeutende Rolle der Bauchumfangmessung bei der
Identifikation von Menschen mit erhöhtem Risiko zu Herz-,
Kreislauferkrankungen, neben den "herkömmlichen" Methoden wie
Messungen von BMI, Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten.
In den letzten Jahren wurde die Bedeutung der Bestimmung des Bauchumfanges auch bei Kindern
und Jugendlichen erkannt. Da es in Österreich noch keine systematisch
erhobenen Daten gibt, schlägt das Lipidforum Austriacum für das Vorliegen
eines erhöhten Risikos derzeit einen Grenzwert von 70 Zentimetern
vor.
Welche Rolle spielt das Fettverteilungsmuster?
Die Weltgesundheitsorganisation "WHO" bezeichnet Übergewicht und
Fettsucht (Adipositas) als die globale Epidemie des 21. Jahrhunderts.
1997 wurde die Adipositas von der WHO als eigenständige Krankheit anerkannt.
Besondere Bedeutung hat die Bestimmung der WHR bei der Beurteilung und Risikoeinschätzung von Übergewicht
(erhöhtem Body Mass Index).
Im Unterschied zur hüftbetonten
"subkutanen" Form der Fettverteilung ist die
bauchbetonte
"viszerale" Fettzunahme (vorwiegend im Inneren
des Bauches) mit einem größeren Risiko zu Herz- und
Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ II verbunden, da das Fett in den Bauchfettzellen
rascher freigesetzt,
"metabolisiert" werden kann.
Eine im November 2005 im Lancet publizierte Studie an über 27.000
Teilnehmern aus 52 Ländern zeigte eindrucksvoll, dass als Maß für die
Beurteilung eines Herzinfarktrisikos die WHR und nicht der BMI herangezogen
werden sollte.
Durch eine Auswertung der Daten von 359.387 Teilnehmern der europaweiten
EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and
Nutrition)-Studie in neun Ländern fand man heraus, dass Menschen mit einem Taillenumfang
über 120 cm (Männer) bzw. 100 cm (Frauen) im Vergleich zu Personen mit geringerer Taille einem fast
doppelt so hohen Sterblichkeitsrisiko ausgesetzt sind. Zum Zeitpunkt der
ersten Datenerhebung waren die weiblichen und männlichen Studienteilnehmer
durchschnittlich 51.5 Jahre alt.
Die Ergebnisse wurden im November 2008 im New England Journal of Medicine
publiziert.
In einer im August 2010 veröffentlichten US Studie (Cancer Prevention Study II Nutrition Cohort)
an insgesamt 14.647 Personen, darunter 5332 weiblichen Geschlechts, wiesen Frauen
(Männer) mit einer WHI von 110 (120) cm und darüber ein
mehr als doppelt so hohes Sterblichkeitsrisiko (2,36-fach
bei Frauen; 2,02 bei Männern) auf wie Frauen
(Männer) mit
einer WHI unter 75 (90) cm.
Bei Frauen nach der Menopause mit vorwiegend androider Fettverteilung, deren WHR 0.81 oder mehr betrug, konnte
im Vergleich zu Frauen mit einer WHR unter 0.72 zudem ein um 43% erhöhtes
Brustkrebsrisiko (Lesen Sie dazu auch: Wie
kann das Brustkrebsrisiko beeinflusst werden?) nachgewiesen werden. Ein Taillenumfang von 86.8 cm und mehr war
im Unterschied zu einem Taillenumfang von weniger als 71.5 cm mit einer 30% Risikoerhöhung verbunden.
Verringern Sie Ihr Risiko!
Die bauchbetonte Form der Fettverteilung ist zwar mit einem größeren
Gesundheitsrisiko behaftet, lässt sich jedoch auch leichter wieder abbauen. Bereits ein Gewichtsverlust von 5-10% wirkt sich positiv auf Symptome
und Krankheitsbilder, die im Zusammenhang mit Ihrem Übergewicht stehen, wie
z.B. Bluthochdruck oder erhöhte Blutzuckerwerte, aus!
Stecken Sie sich Ihr Ziel nicht zu hoch - vernünftiger ist es, einen
10%igen Gewichtsverlust über einen Zeitraum von sechs Monaten zu erreichen und
diesen auch über einen längeren Zeitraum beizubehalten.
Kontrollieren Sie Ihre Waist to Hip Ratio bzw. Ihren Bauchumfang einmal pro Monat und notieren Sie sich Ihre fortlaufenden
Erfolge!
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