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Vorgeburtliche Diagnostische Methoden

 
 

Pränataldiagnostik

Aufzaehlung Künstliche Befruchtung
Aufzaehlung Vorgeburtliche (pränatale) Medizin: Gründe, Pro, Kontra
Aufzaehlung Nichtinvasive Methoden
Aufzaehlung Invasive Methoden
Aufzaehlung Prädiktive (voraussagende) genetische Diagnostik
Aufzaehlung Ethische Aspekte 
 
 

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Künstliche Befruchtung

Die sog. „künstliche Befruchtung“ ist Voraussetzung für die Präimplantationsdiagnostik, der Suche nach genetischen Erkrankungen in der befruchteten Eizelle vor dem Einsetzen in die Gebärmutter. Daher zunächst einige Bemerkungen zum Thema “künstliche Befruchtung“. 

1977 IvF In-vitro-Fertilisation (IvF)

Lagen früher Mann und Frau einmal mehr, einmal weniger liebevoll umschlungen zusammen um ein Kind zu zeugen, änderte sich das nach 1978 entscheidend. 

IVF Am 25. Juli 1978 erblickte ein gesundes Mädchen namens Louise Joy Brown das Licht der Welt. 

An sich das Normalste auf Erden. Allerdings hatten die Briten Patrick Steptoe und Robert Edwards eine in-vitro-Fertilisation (IvF) durchgeführt, d.h. sie hatten der Mutter von Louise eine Eizelle aus dem Eierstock entnommen und diese unter dem Mikroskop den Samenzellen ihres Mannes ausgesetzt und 2 Tage nach der Befruchtung in die Gebärmutter der Frau übertragen. 

Louise Joy Brown sollten bis heute mehr als 400.000 sogenannter „Retortenbabys“ folgen. 

Vorbei war es mit der neutestamentlichen „unbefleckten Empfängnis“. Ab nun gelang es auch ohne „Beischlaf“ Kinder zu zeugen. Davon konnten jedoch nur unfruchtbare Frauen profitieren.

1992 ICSI Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI)

1992 wurde in Belgien erstmals nach einer intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) ein Kind geboren. Dabei wurde die Eizelle unter dem Mikroskop durch eine gezielte Injektion eines einzigen Spermiums befruchtet. Eine Sensation, wenn man bedenkt, dass normalerweise bis zu 100 Millionen Spermien zur Befruchtung einer Eizelle erforderlich sind. Ein Mann mit nur 1 bis 3 Mio. Spermien im Ejakulat ist zeugungsunfähig. Damit war auch dem unfruchtbaren Mann geholfen.

Soweit zur Zeugung. Waren nun einmal die wichtigsten Zeugungsprobleme gelöst, ging man nun daran verstärktes Augenmerk auf eine gesunde Entwicklung des Ungeborenen zu legen.

Zu klären sind nun Begriffe, wie pränatale Medizin und Diagnostik und prädiktive genetische Diagnostik.zum Seitenanfang


Die vorgeburtliche (pränatale) Medizin

Sie dient der Betreuung des Ungeborenen und der ratsuchenden schwangeren Frau. Die pränatale Diagnostik ist ein wesentlicher Bestandteil der pränatalen Medizin. Sie beinhaltet alle diagnostischen Maßnahmen, durch welche morphologische (das Aussehen betreffend), strukturelle, funktionelle, chromosomale und molekulare (die Gene selbst betreffend) Störungen vor der Geburt erkannt oder ausgeschlossen werden können. Am Beginn stand die Absicht, die Neugeborensterblichkeit und Erkrankungshäufigkeit zu senken.

Medizinische Gründe für eine Pränataldiagnostik

Aufzaehlung Mütterliches Alter (>=35 Jahre)
Aufzaehlung auffälliger Ultraschallbefund
Aufzaehlung von der Norm abweichende Blutwerte der schwangeren Frau
Aufzaehlung Risiken aus der Krankengeschichte der Schwangeren (Blutzucker usw.)
Aufzaehlung Risiken aus der Schwangerschaftsvorgeschichte (z.B. mehrere Fehlgeburten)
Aufzaehlung Verwandtschaftsbeziehung zum Partner
Aufzaehlung genetisch bedingte Erkrankungen bei Angehörigen oder Herkunft aus einer Bevölkerungsgruppe mit besonders 
gehäuften genetisch bedingten Erkrankungen
Aufzaehlung Kontakt mit frucht- und/oder erbschädigenden Stoffen (z.B. Chemikalien, Medikamenten, Krankheitserregern, 
Strahlen)
Aufzaehlung Missbrauch von Medikamenten oder Drogen

Erhöhtes Alter der Schwangeren ist der häufigste Anlass für eine invasive Pränataldiagnostik. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für die Geburt eines Kindes mit einer abweichenden Chromosomenzahl. Die häufigste dieser Störungen ist das Down-Syndrom (Trisomie 21).zum Seitenanfang

Tabelle 1:  Risiko für kindliche Chromosomenstörung in Prozent (in Klammern: Down-Syndrom)
SSW=Schwangerschaftswoche  
Alter der Schwangeren 11. SSW 16. SSW Geburt
20 - - 0,2 (0,1)
25 - - 0,2 (0,1)
30 - - 0,3 (0,1)
35 1,0 (0,4) 1,2 (0,4) 0,6 (0,3)
40 3,4 (1,8) 2,5 (1,3) 1,6 (1,0)
45 13,2 (7,5) 6,6 (4,5) 5,4 (4,0)

Die Risikoziffern zum Zeitpunkt des pränataldiagnostischen Eingriffs sind höher als die bei der Geburt, weil es im Laufe der Schwangerschaft noch zu spontanen Fehlgeburten kommen kann.

Neben den oben angeführten Gründen sind gesellschaftlich begründete Pro- und Kontra-Thesen mit ethisch rechtlichen Problemen für oder gegen eine pränatale Diagnostik zu diskutieren.

 
+ PRO
  Aufzaehlung das Recht auf eigene gesunde Neugeborene
  Aufzaehlung die elterliche Sorge für die Gesundheit ihrer Nachkommen  
  Aufzaehlung die Zulässigkeit nach derzeit geltendem Gesetz
 
- KONTRA
  Aufzaehlung keine Garantie und kein absolutes Recht auf ein gesundes Kind
  Aufzaehlung Vorrang für das Lebensrecht des Embryos
  Aufzaehlung Gefahr eugenischer Tendenzen

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Letzte Aktualisierung/Revision: 29.01.2009

 

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