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Der Krebsabstrich (zytologischer Test nach Papanicolaou)

 

Methode
Wozu dient der Zellabstrich?
Zellabstrich - wie oft?
Erinnerung zur Vorsorge per E-Mail
Ergebnis des Zellabstriches
Zellveränderungen
Ursachen für die Entstehung des Gebärmutterhals-
und Muttermundkrebses

Foto: Beate Panosch

 
 
Ich möchte mit der folgenden Information Ihre eventuelle Besorgnis zerstreuen und Ihnen kurz den Sinn des Abstriches und die häufigsten Ursachen von Unklarheiten darlegen.
 
Wozu dient der Zellabstrich?
Der Zellabstrich dient der Vorsorge und Früherkennung des Muttermundkrebses, einer der häufigsten Krebsarten der Frau. Dabei lassen sich Zellveränderungen so früh nachweisen, dass rechtzeitig therapeutische Maßnahmen ergriffen werden können, bevor ein bösartiger Tumor des Gebärmutterhalses entsteht. 

Die Methode

Zellabstrich Beim Krebsabstrich, der eigentlich "Zellabstrich" heißen sollte, werden mit einer Art Wattestäbchen oder einem Bürstchen Zellen von der Oberfläche des Muttermundes und des Gebärmutterhalskanals (nach der Gebärmutterentfernung von der Scheide) entnommen und anschließend in einem zytologisches Labor auf Zellveränderungen durchsucht. Der Abstrich wird zunächst fixiert und anschließend nach der Methode von Papanicolaou eingefärbt, um die Zellveränderungen im Mikroskop besser beurteilen zu können.


Zellabstrich - wie oft?

Abstriche sollten bei unauffälligem Befund jährlich einige Tage nach der Regelblutung erfolgen, natürlich auch im Wechsel, nach Ausbleiben der Menstruation. Nur durch regelmäßige Kontrollabstriche kann der Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Hinweis Wir erinnern Sie gerne per E-Mail an Ihren nächsten Vorsorgetermin (zur Anmeldung)!
Laut Angaben des Gesundheitsberichtes 2006 wurden im Jahr 2000 bei 558 (10.1 von 100.000) Frauen bösartige, invasive Neubildungen des Gebärmutterhalses diagnostiziert. Im Jahr 2001 waren es 501 (9 von 100.000) Frauen. 
Während 1994 noch 11.7 von 100.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkrankten, waren es 2004 nur mehr 7.9 - in den letzten 10 Jahren sank die altersstandardisierte Inzidenzrate daher um 32.5%.

Nur 7.5% aller bösartigen Neubildungen der Gebärmutter weisen bei ihrer Entdeckung noch ein fortgeschrittenes Stadium auf, was vor allem auf die vermehrte Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung, also den Krebsabstrich, zurückzuführen ist. Im Jahr 2001 wurden bereits 65.3% aller Gebärmutterhalskrebse im Vorstadium erkannt, bei 16.5% war der Tumor noch auf das Ursprungsorgan beschränkt. Zwischen 1992 und 2002 ist die Sterblichkeit an bösartigen Neubildungen des Gebärmutterhalses um 22.2% zurückgegangen.
Im Jahr 2004 sind 164 Frauen (2.2 auf 100.000 Frauen) daran verstorben, 2005 waren es 180 Frauen. 

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Ergebnis des Zellabstriches:
Das Ergebnis dieser Untersuchung wird nach einer Empfehlung der Österreichischen Gesellschaften für Pathologie und Angewandte Zytologie in folgende Stufen eingeteilt.
* PAP = Papanicolaou
PAP* I   Pap-Färbung   Normales Zellbild
PAP II Entzündliche, regenerative, metaplastische oder degenerative Veränderungen, normale Endometriumzellen. 
PAP III Schwere entzündliche oder degenerative Veränderungen mit nicht sicher beurteilbarer Dignität

Entzündungs- oder Aufhellungsbehandlung mit lokalen Östrogenen sowie Kontrolle nach ca. zwei Wochen - histologische Abklärung bei anhaltendem PAP III und positivem HPV-Test

PAP IIID Zellen einer leichten bis mäßigen Dysplasie (CIN 1-2).

Histologische Abklärung oder Wiederholung des PAP-Abstrichs nach drei Monaten - bei wiederholtem Auftreten histologische Abklärung zwingend.

PAP IIIG Drüsen- oder Stromazellen des Endometriums nach der Menopause mit nicht sicher beurteilbarer Dignität.

Histologische Abklärung mittels Curettage und Hysteroskopie.

PAP IV Zellen einer mäßigen bis schweren Dysplasie oder eines Carcinoma in situ (CIN 2-3).

Pathologische Zellveränderungen. Verdacht auf Krebs. 
Sofortige Intervention notwendig: histologische Abklärung mittels "Konisation" (Dabei wird in Vollnarkose ein Gewebekegel aus dem Gebärmutterhals entnommen) oder Biopsie. Gebärmutter und Gebärfähigkeit bleiben dabei erhalten. Das gewonnene Gewebe wird weiter untersucht.

PAP V Zellen eines vermutlich invasiven Zervixkarzinoms, Zellen eines Adenokarzinoms.

Eindeutig maligne Tumorzellen nachweisbar. Starker Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs. Sofortige Intervention notwendig: histologische Abklärung mittels Konisation oder Biopsie.

Zellveränderungen:
Die Zellen der Oberfläche des Muttermundes und des Gebärmutterhalskanals unterliegen einer ständigen Neubildung und sind von einer Reihe von Faktoren beeinflussbar, die sich alle im Zellabstrich feststellen lassen. Dabei spielt der jeweilige hormonelle Zustand (u.a. Zeitpunkt der Abstrichentnahme, Alter, Schwangerschaft, etc.) genauso eine Rolle wie Bakterien- oder Virusinfektionen mit oder ohne Entzündung. Die meisten dieser Veränderungen sind also harmlos und verschwinden entweder von selbst oder nach Behandlung.zum Seitenanfang

Dennoch gibt es aber vereinzelt Zellveränderungen, von denen man bei längerem Bestehen bleiben doch befürchten muss, dass nach vielen Jahren eine echte Krebserkrankung auftreten kann. Glücklicherweise vergehen zwischen den ersten Zellveränderungen und der fortgeschrittenen Erkrankung viele (Latenzzeit 5 - 8) Jahre. In dieser Zeit können sich teilweise bestehende Zellveränderungen auch rückbilden, weshalb vorerst lediglich verlässliche Kontrollen erforderlich sind.

Bleiben diese Zellveränderungen über einen längeren Zeitraum bestehen, so wird mit einer Gewebsentnahme (Konisation) diese Stelle entfernt. Damit ist meistens dieses Problem beseitigt und die Patientin wieder geheilt. Nur bei Vernachlässigung der regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen (Abstrichentnahmen) kann es zum Auftreten einer fortgeschrittenen Krebserkrankung kommen.

Ursachen für die Entstehung des Gebärmutterhals- und Muttermundkrebses:
Laut Angaben des Instituts für Klinische Epidemiologie in Innsbruck (Leiter: Dr. W. Oberaigner) im Rahmen der Präsentation des neuen Krebsatlas für die Länder Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Trentino und Kärnten im Juli 2006 erkranken in Tirol jährlich 55 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Besonders hoch ist die Rate im Tiroler Unterland. Dr. Oberaigner führt dies auf die seltener in Anspruch genommenen Vorsorgeuntersuchungen und das erhöhte Auftreten von Risikofaktoren zurück.

In den überwiegenden Fällen ist ein Virusbefall für die Entstehung von Veränderungen am Muttermund verantwortlich. 
Es handelt sich dabei um Humane-Papilloma-Viren "HPV" (Nähere Informationen zu HPV-Infektionen erhalten Sie in unserem Kapitel "Fragen und Antworten zu HPV"). 

Wir kennen derzeit über 80 verschiedene HPV-Virus-Typen, von denen 5 (HPV-16, HPV-18, HPV-31, HPV-33 und HPV-45) an der Entstehung der meisten Gebärmutterhalskrebse beteiligt sind (sog. "high-risk" Viren). 

 
Foto: Beate Panosch

Dank Gentechnologie ist es uns heute möglich, den Virustyp mittels eines einfachen zusätzlichen Abstriches, der in meiner Ordination gemacht werden kann, zu bestimmen.

Viel versprechende Ergebnisse zur Verhinderung einer Neu-Infektion gibt es mit HPV-Impstoffen

 
Dank Gentechnologie ist es uns heute möglich, den Virustyp mittels eines einfachen zusätzlichen Abstriches, der ebenfalls in meiner Ordination gemacht wird, zu bestimmen.
 
Literatur:
Statistik Austria, Jahrbuch der Gesundheitsstatistik 2000, 2002, 2003, 2006; Statistisches Jahrbuch 2006, 2007.
 
 
Letzte Aktualisierung/Revision: 17.10.2008
 
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