Stillen
Sie Ihr Kind,
solange Sie Milch haben, mindestens bis zum sechsten, im Idealfall aber bis zum neunten Lebensmonat. Dies ist für Ihr Kind und Sie
von großem Vorteil.Dies betonte auch die Autorin einer im April 2007 veröffentlichten
US-Studie, die den Einfluss des Stillens auf den Body Mass Index (BMI)
von 35.830 erwachsenen Frauen untersuchte:
Stillen stärkt das Immunsystem und senkt das Risiko für Diabetes und
Herzerkrankungen. |
Die Studie widerlegt allerdings die weit
verbreitete Meinung eines Einflusses auf
das Körpergewicht.
Gestillte Babys waren zwar als Kinder im Alter von 5 (aber nicht mehr von 10)
Jahren etwas schlanker als Flaschenkinder, im Erwachsenenalter jedoch zeigten selbst Frauen, die 9 Monate gestillt wurden,
Übergewicht in vergleichbarer Häufigkeit wie nicht gestillte Frauen.
Frucht- und Gemüsebreie sollen erst nach der 16. Woche beigefüttert werden.
Vollgestillte Babys brauchen in den ersten 6 Lebensmonaten keine Beikost.
Das gesunde Kind darf seine Trinkmenge und den Zeitpunkt der Mahlzeit selbst
bestimmen.
Für weitere Informationen lesen Sie bitte: "Stillen
- mehr als Nahrung geben ..."
Falls Sie nicht stillen können/wollen,
verwenden Sie eine der Frauenmilch angepasste
Säuglingsnahrung ohne Zusätze. Teilangepasste (teil- adaptierte)
Nahrungen sind für das Neugeborene ungeeignet. Gewähren Sie dem Kind auch bei
der Flaschenmahlzeit viel zärtliche Zuwendung und Hautkontakt.
Bei Flaschennahrung bitte Sauger und Flasche nach der Mahlzeit kalt abspülen
und dann mit einer Bürste in heißem Wasser reinigen. In den ersten zwei
Monaten sollten Sauger und Flaschen zudem täglich ausgekocht werden.
Der Nabel
wird nur gepudert und offen gelassen. Ist er trocken, so können Sie das Neugeborene baden.
Das Kind sollte täglich Vitamin-D-Tropfen
erhalten, um vor einer Rachitis geschützt zu sein. Dies geschieht durch die tägliche Gabe von 2 Tropfen Oleovit D3 bis zur Vollendung des ersten
Lebensjahres. Sie erhalten dieses Präparat über ein Rezept in der Apotheke. Werden die täglichen Vitamin-D-Gaben vergessen oder wegen eines Durchfalls
nicht gegeben, so sollte für den gleichen Zeitraum die doppelte Menge gegeben werden. Die Tropfen müssen direkt in den Mund (Tropfenpipette aus der Apotheke)
verabreicht werden.
Der Wochenfluss
|
Der Wochenfluss dauert
meist 4-6 Wochen. |
|
Anfänglich ist er rot,
dann braun, gelblich zuletzt weißlich. |
|
Solange der Wochenfluss
besteht, nur Duschen, keine Voll- oder Sitzbäder. |
|
Während dieser Zeit
sollten Sie auch keinen Geschlechtsverkehr haben. |
|
Wechseln Sie Ihre
Vorlagen häufig; falls Sie einen Dammschnitt haben, sollte dieser möglichst trocken |
|
gehalten werden. |
|
Verwenden Sie keine
Tampons, sondern nur Vorlagen ("Binden"). |
Pflege des Dammschnitts
|
Den Damm mehrmals
täglich mit lauwarmen Wasser abspülen (besonders nach jedem Stuhl-
und |
|
Harngang). Nach dem Spülen die
Dammschnittgegend gut abtrocknen. |
|
Wechseln Sie die Vorlagen häufig, und lassen Sie immer wieder die Dammgegend
lufttrocknen. |
|
Nach dem
Vorlagenwechsel reinigen Sie bitte Ihre Hände peinlich sauber (im Wochenfluss
können |
|
krankheitserregende Bakterien sein!). |
|
Schneiden Sie Ihre
Fingernägel kurz! |
Brustpflege
|
Einfaches Waschen mit
gewöhnlichem Leitungswasser vor und nach dem Stillen ist alles, |
|
was für
die Sauberkeit Ihrer Brüste und Brustwarzen notwendig ist. Seife würde die
Haut austrocknen. |
|
Benützen Sie
Stilleinlagen oder eine ausgekochte Windel. |
|
Verwenden Sie einen gut
sitzenden Still-Büstenhalter aus Baumwolle. |
Wochenbettgymnastik
|
Setzen Sie die im
Wochenbett an der Klinik begonnene Gymnastik durch mindestens 6 |
|
Wochen weiter fort (Sie fördert den Abgang des Wochenflusses, die Rückbildung der
Gebärmutter und führt zu einer Straffung der Bauchmuskulatur). |
|
Willkürliches
Anspannen von Beckenboden- und Aftermuskulatur (3x täglich 20 mal) fördert die |
|
Regeneration dieser bei der Geburt stark gedehnten Muskelgruppe. |
|
Schonen Sie sich körperlich
(kein Heben schwerer Lasten > 10 kg) in den ersten Wochen |
|
nach der Geburt. |
Regelblutung und Empfängnis während des Wochenbetts
|
Die erste Regelblutung
tritt zwischen der 6. und 24. Woche nach der Geburt auf. |
|
Vor dieser Blutung ist
ein Eisprung zwar selten, aber doch möglich. Meist (in ca. 86%) kommt
es zu |
|
keinem Eisprung, wenn Sie mindestens 5-6 mal/24 Stunden über 5-10 Minuten stillen. |
|
In der Stillperiode
haben Sie daher
keinen sicheren Empfängnisschutz. |
|
Ihr Partner und Sie sollten also für eine entsprechende Empfängnisverhütung Sorge tragen (z.B. Kondom, Diaphragma,
Spirale). |
Ernährung in der Stillperiode
|
|
|
|
Eiweißreiche Ernährung: Milchprodukte, Käse, Eier, Vollkornbrot, Fisch, |
|
mageres Fleisch (vom Kalb), fettarme und zuckerreduzierte Kost. |
|
Ausreichend Flüssigkeit (2 - 2 1/2 l); 1/2 - 1 l Milch täglich. |
|
Bei eventuellem Eisenmangel sollten Sie, solange Sie stillen, |
|
ein Eisenpräparat einnehmen. |
|
|
Anrufen oder in die Ordination kommen
Bei
Fieber, Unterbauch- oder Brustschmerzen, Rötungen der Brust rufen Sie mich bitte an oder kommen Sie in die Ordination.
Frauenärztliche Kontrolle
Nach 6 bis 8 Wochen kommen Sie
bitte zu einer ersten Kontrolluntersuchung in meine Ordination.
|